06703 960 830

Sie sind so gut wie immer konstruktiv lösbar,
vorausgesetzt die beteiligten Partner sind dazu bereit.

 

Ob wohl jede Beziehung einzigartig ist, also auch jeder Beratungsfall für sich betrachtet werden muss und individuelle Behandlung verlangt, lassen sich doch einige typische Muster für die Entstehung von Paarkonflikten, Ehekrisen und Ehestreitigkeiten beschreiben.

 

Überforderung

Viele Paare in unserer Kultur, insbesondere junge Paare, beginnen ihr Zusammenleben damit, dass sie sich gleichzeitig intensiv um ihre jeweiligen Karrieren kümmern, ein Haus für die zukünftige Familie bauen oder umbauen und sehr bald auch ein Kind haben. Diese Belastung halten sie in der Regel einige Jahre scheinbar durch, ohne zu merken, dass sie sich in einer Situation der Überforderung befinden. Schleichend zeigt ihre Beziehung Risse. Sie investieren keine Zeit mehr in die Paarbeziehung, sie streiten, vernachlässigen sich gegenseitig, suchen Zärtlichkeit und Nähe in Außenbeziehungen. 

Dieses Muster lässt sich relativ leicht aufdecken und verändern, in dem das Paar lernt, seiner Paarbeziehung Priorität einzuräumen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

 

Kommunikations-Pannen

Wir gehen alle davon aus, dass das, was wir ausdrücken wollen, auch so verstanden wird wie wir das beabsichtigen. Leider ist das nicht der Fall. Je unklarer eine Situation ist und je höher die Spannung zwischen den Beteiligten, umso größer ist die Gefahr eines Missverständnisses. Wir hören nicht das, was unser Kommunikationspartner uns sagen wollte, sondern das, was wir erwarten, was er sagen würde. So entstehen eskalierende Kommunikationen, aus der man am ehesten durch die Einschaltung eines Dritten, zum Beispiel eines Beraters wieder herauskommt.

 

Komplementäre Streitmuster 

„Beliebt“ sind auch komplementäre Streitstrategien, die zueinander passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Ein Beispiel ist der Partner, der gerne und leicht kritisiert und sich „zufällig“ einen Partner/eine Partnerin gewählt hat, der/die dazu neigt, sich beleidigt zurückzuziehen. 

Da solche Muster leicht aufzudecken und auch sehr einleuchtend sind, ist es in der Regel nicht allzu schwierig, sie durch konstruktivere Streitmuster zu ersetzen, die dann natürlich eingeübt werden müssen.

 

Bindungs Störungen

 Sehr häufig haben Menschen, die Beziehungs-Probleme haben, in ihrer Kindheit ein Bindungsmuster gelernt, dass es ihnen schwer macht, selbstsicher und vertrauensvoll in engen Beziehungen zu leben. Wenn sie als Kleinkinder das Gefühl hatten, sich nicht auf ihre engsten Bezugspersonen verlassen zu können, wenn sie deren Verhalten nicht sicher einschätzen und vorhersagen konnten, haben sie auch im Erwachsenen  Alter Schwierigkeiten sich in Beziehungen sicher geliebt zu fühlen (Verlustangst) oder sich überhaupt auf Bindungen einzulassen (Bindungsangst). Aber auch Bindungsstörungen lassen sich in Beratung aufdecken und verändern.

 

Bei konkreten Paarkonflikten und Beziehungskrisen findet man die oben beschriebenen Muster natürlich unterschiedlicher Zusammensetzung vermischt.